Autofokus alleine genügt nicht – Tipps & Tricks

Tipps & Tricks zur besseren Nutzung der Autofokus-Funktion

Waren vor der Erfindung des Autofokus in alten, analogen Zeit scharfe Fotos häufig ein Zufallsprodukt oder kosteten Modell und Fotograf viel Einstellzeit und Nerven, so erhöhte der „automatische Fokus“ die Trefferquote.

Allerdings muss der Nutzer auch hier die richtige Funktion einstellen, damit gewünschtes Ergebnis erzielt werden kann.

Jede „KI“ ist nur so gut wie der Programmierer …:-)

In der Regel will man einen scharfen Punkt in der Aufnahme haben. Zur Bildgestaltung kann es kreativ besser wirken, wenn eine mehr oder weniger große Unschärfe Stimmung im Bild erzeugt.

Autofokus-Funktionen können von Kamera zu Kamera variieren. Sowohl in den technischen Systemen als auch in den Modi. Aber alle führen zu einer marginalen Verbesserung im Vergleich zur manuellen Fokussierung(MF).

Was setzt man wie am Besten ein ?

Bei Motiven, die sich nicht oder kaum bewegen, wählt man an der Spiegelreflexkamera den Single-Modus/Einzelautofokus(AF-S/One-Shot)aus. Dabei wird die Schärfe nach dem Drücken des Auslösers bis zum ersten Druckpunkt gespeichert.

Der AF-S/One Shot Modus ist für viele Alltagssituationen mit unbewegten Motive die perfekte Wahl. Landschaften, Portraits, Architektur, Sachaufnahmen lassen sich damit „scharf“ abbilden.

Der kontinuierliche Autofokus(AF-C/AI-Servo) sollte gewählt werden, wenn das Motiv sich bewegt oder aber der Kamerastandpunkt sich ändert. Die Kamera versucht kontinuierlich dem Motiv im angewählten Messfeld zu folgen und die Schärfe nachzuführen. Meist sind Kamerasysteme so eingestellt, dass sich Aufnahmen machen lassen auch wenn die Schärfe nicht perfekt eingestellt ist. Diese Konfiguration kann man im KameraMenu an die eigenen Wünsche anpassen.

Bei manchen KameraModellen können verschiedene Untermodi zum AF-C angewählt werden, damit das Messfeld dem bewegten Objekt oder dem Gesicht folgt.

Der AF-C/AI Servo Modus ist vor allem bei Sportaufnahmen und Motiven mit ständig wechselnden Abständen zur Kamera die richtige Wahl.

 

Spiegelreflexkameras und spiegellose Systemkameras haben mehrere Autofokusmessfelder, die einzeln ausgewählt, gesteuert oder auch in Gruppen angeordnet werden können. Auch in den LiveView bzw. Video Funktionen kann man über den Monitor diese Einstellungen durchführen.

Welchen Fokusmodus sollte der Nutzer auswählen ?

Das ist immer abhängig von Situation und Motiv. Für eine Foodaufnahme, eine Sachaufnahme ist der manuelle Fokus, wohlmöglich noch vom Stativ, die beste Möglichkeit um die eigene Kreativität an den gewünschten Schärfepunkt zu bringen. Bei Landschaften und Portraits ist der AF-C Modus perfekt um schnell und sicher die Schärfe zu fixieren. Sich bewegende Redner auf der Bühne, Tiere, Kinder auf dem Spielplatz sind mit AF-C bestens auf den Chip zu bannen.

Meist arbeitet man nach der FTR Methode – Focus Then Recompse

Das Motiv wird angepeilt, anvisiert. Dafür ist meistens der mittlere AutofokusSensor ausgewählt. Es wird bis zum ersten Druckpunkt ausgelöst. Die Entfernung wird durch die Kamera gespeichert. Der gewünschte Bildausschnitt wird festgelegt. Auslösung durch drücken bis zum zweiten Druckpunkt. Je nach Schärfentiefe – dies ist sicher mal einen separaten Blog wert – führt es zu guten Ergebnissen.

Der Autofokus ist natürlich nicht ohne Probleme

Bei wenig Licht, zu wenig Kontrast im Motiv, zu gleichmässigen Oberflächen oder störender Objekte, die im Bereich des AF-Messfeldes liegen, kann es zu Fehleinstellungen kommen. Alternativ mittels einer Ersatzmessung/-auswahl ein gleich weit entferntes Objekt anwählen und darauf fokussieren. Auslöser leicht bis zum ersten Druckpunkt drücken dann zum gewünschten Ausschnitt schwenken – siehe FTR 🙂

Und wie immer – learning by doing 🙂 viel Spaß und Erfolg

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…weitere Impressionen von Fotografie Stefan Effner

 

 

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